Rockmusik aus Österreich kann funktionieren. Muss sie aber nicht. Das beste Beispiel dafür liefern You and the Whose Armies aus Wien. Denn Funktionieren steht nicht auf der Agenda der 2017 gegründeten Band. Viel wichtiger sind bei YATWA da die Hau-Drauf-Attitüde, der Spaß beim Musizieren und die exzessiven Live-Shows. Nach ihrem Musikstil gefragt, antworten sie mit, ?Regressive Rock? -ein Potpourri aus Garage Rock, Blues und Indie-Elementen. You and the Whose Armies treiben Sounds aus ihren Resonanzkörpern, die frontal aufs Trommelfell aufschlagen. Ein ständiges Drängen in den Vordergrund.
Der tätowierte Schriftzug auf den Füßen von Sänger Valentin bedurfte dringend einer nachträglichen Sinngebung. So kam es zum Titel des Debutalbums von You and the Whose Armies: KATAUNA KATA. Den Debutalbumcharakter merkt man ihm auf jeden Fall an. Unverbraucht und hungrig wird an die Sache herangegangen. Mit dieser Attitude und dem daraus entstehenden Musikstil treffen YATWA den lockeren Milchzahn ihrer Zeit. KATAUNA KATA zeigt, dass scheinbar unvereinbare Themen doch unter einen musikalischen Hut gebracht werden können. Da handelt der eine Song von den Vorteilen eines Chihuahuas, der andere von Kriegstraumata, während im nächsten die Lebensgeschichte des Mathematikers Kurt Gödel lyrisch nacherzählt wird. Musikalisch wird dabei von Surfrock über gefühlvolle Balladen bis hin zu klassischerem Rock n? Roll und Indie fast alles abgedeckt. Bass, Gitarre, Drums, Orgel und eine Stimme, die vor allem bei den ruhigeren Songs ihr Potential voll entfaltet. Der ständige Versuch, ein durchgängiges Konzept zu verhindern, gelingt nur zum Teil. So unterschiedlich die Songs textlich und musikalisch auch scheinen, vereint sie dennoch jener Spirit, den YATWA (auch live) versprühen: Das professionelle Zelebrieren einer paradoxen Welt, für die sie sicher keine Antworten parat haben.