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Seayou Records
Mira Mann "Ich mag das" Präsentation
Special Guests: Gebenedeit
Venue: rhiz
U-Bahnbogen 37, 1080 Wien, Österreich
Starts: 08:00 PM
Artist: Mira Mann

Deine Augen fragen: stimmt’s? Meine Augen sagen ja. Auf Schau mir in die Augen, der Solo-Debütsingle der Münchner Musikerin und Schriftstellerin Mira Mann, geht’s um den Moment des Kennenlernens, stripped down auf die unmittelbare Sinneswahrnehmung, wenn man jemanden sieht, riecht, spürt, hört, vielleicht zum ersten Mal, wenn alles noch ganz einfach und klar ist. Schau mir in die Augen ist die ironiefreie Erzählung eines ersten Kompliments, der Verletzlichkeit und jenes leichten Ekels, der darin liegt, aber auch der Schönheit und der Intensität dieses Moments. Es ist ein unmittelbares Liebeslied, das Jahrzehnte kultureller Dauerbeschallung romantischer Bilder und Narrative ausblendet und das Thema zwischenmenschlicher Begegnung sowohl musikalisch als auch inhaltlich auf das Notwendige herunterbricht. Es ist auch der allererste Song, der gemeinsam mit Komponist und Produzent Ludwig Abraham entstanden ist. Zusammen haben sie die Texte Mira Manns auf eine Art vertont, die irgendwo zwischen Spoken Word Performance und Geniale Dilletanten liegt.

 

Am 25. Oktober erscheint Mira Manns Debüt-EP Ich mag das. Auch die anderen 5 Tracks darauf zeichnen sich durch diese rohe und karge Sprache und ihre minimalistisch-percussivlastige Vertonung aus. Phantasie- und Sprachbilder schieben eine unwirkliche Ebene ein, die sich vielleicht als dirty surrealism (in Anlehnung an den nordamerikanischen Begriff des dirty realism) fassen lässt. Das ist kein Zufall, die Texte aller Lieder wurden aus Mira Manns Gedichtband Gedichte der Angst (parasitenpresse 2019) entwickelt. Dabei wurde Platz gelassen für Spontanes und Experimente, für Fehler und Unregelmäßigkeiten. Es sind Songs entstanden, die Lyrics liegen jedoch locker auf dem Beat. Der Text kommuniziert eigenständig und auf Augenhöhe mit der musikalischen Interpretation Abrahams. Ich mag das ist eine ungeschliffene Sammlung von Gefühlen und Gedanken, getrieben, suchend, fassungslos. Die Gedichte der Angst enden mit dem Satz: Ich will meine Angst nicht verstecken. Ich mag das denkt diese Haltung weiter und feiert die Kraft der Verletzlichkeit.